Deutsche Meisterschaft 2004, teilweise ins Wasser gefallen
Die Überschrift
ist ein Symbol für das Wetter vor Ort, wie auch für den teilweise Ablauf der
Meisterschaften, für die Rennmannschaft des KCD.
Die Rennmannschaft des KCD machte sich am 10.07.2004 auf den Weg nach
Österreich zur 50. Deutschen Meisterschaft im Wildwasserrennsport. Man frag sich
unwillkürlich, wieso Österreich sind in Deutschland keine Flüsse mehr zu finden,
erst recht bei einem solch nassen Sommer und Deutschland hat ja nun auch ein
Alpengebirge mit schönen Wildwasserflüssen.
Ja, die Frage ist berechtigt aber der Deutsche Kanu Verband, vergibt die
Meisterschaft nur, er richtet sie selber nicht aus. Also muss er einen Verein
finden, der die Veranstaltung ausrichtet. Nun 2004 fand man keinen Verein, der
das finanzielle und organisatorische Risiko auf sich nehmen wollte. So wurde
eine Interessengemeinschaft gegründet, ein Verein der die Meisterschaften
ausrichtete. Nun brauchen solche Veranstaltungen Geld, müssen Sponsoren im
Vorfeld her, auch dies ist in Deutschland für eine Randsportart wie es der
Kanusport nun mal ist, ein Problem geworden in den letzten Jahren. Keine Quote,
kein Geld, so ist das Sponsorendenken und der Wildwasserrennsport hat nun mal
keine Quote. Der Sport wird von einer in sich geschlossene Gemeinschaft von
Sportlern betrieben, mit viel Spaß und Freude, an diesem Sport.
An der Mur jedoch fanden die Veranstalter Partner, die ein Interesse an den
Sporttreibenden und der Veranstaltung hatten. Es ist eine logische
Partnerschaft, einer Region die Menschen für sich interessieren möchte und die
eines Sports der Flüsse braucht, die Wasser führen. Die Offiziellen der
Steiermark wollen ihre Flüsse und ihr sportliches Angebot darbieten, sowie die
guter noch reine Luft und ihre beeindruckende Landschaft. Hier findet man nicht
an jeder Ecke einen Umweltschützer oder einen Beamten einer Wasserbehörde, der
schützend seine Hand über die Fische oder einen Frosch legt, der den Schutz, gar
nicht brauchen, jedenfalls nicht vor flussfahrenden Kanuten.
Die Mur führt das ganze Jahr Wasser, fließt durch Täler, welche von mittleren
Bergen begrenzt sind. Kommend aus dem Salzburger Land, bis hin in die Steiermark
und weiter. Sie ist relativ breit mit hohen Wellen, Katarakten mit Wildwasser
III und Windungen die an S - Kurven erinnern, mit Verblockungen und Prallwasser.
Dann was man ihr nicht so ansieht sie ist ein schnell fließender Fluss, nicht so
einfach zu befahren für die Rennboote, mit ihrer Länge und Finnen. Dies mussten
auch unsere Kanuten schmerzlich erfahren.
So mussten unsere Jungs, auch immer wieder mal, wenn sie im C1 trainierten
ihr Boot verlassen und das kalte Nass schwimmend ertragen. Zwischen Martin
Ulrich und Nils Knippling war es jeden Abend, ein regelrechter Konkurrenzkampf,
wer denn nun mehr geschwommen war. Gewonnen hat die Konkurrenz Martin Ulrich
wenn ich mich richtig entsinne, mit den meisten Schwimmübungen. Nur den
entscheidenden Wassergang machte dann Nils Knippling.
Die Rennen selber liefen wie folgt ab.
Valentin Wohlgemut belegte im K1 Junioren den dritten Platz eine Distanz von
6 Km. Im Sprint in Kurau, belegte er den zweiten Platz und qualifizierte sich so
für den Nachtsprint, wo er seinen Rivalen Tobias Grandl entscheident besiegte
und so bis ins Viertelfinale vordrang. Ein erfreuliches und hoffnungsvolles Ergebnis,
für den KCD und es lässt für die Zukunft hoffen.
Weiter war erfreulich zu verzeichnen, die Ergebnisse unserer
Vereinsmitglieder Sabine Füßer, die für den STV Siegburg startete und Thomas
Haas für Blau Weis Bonn.
Drei Doppelsieger gab es bei den 50. deutschen Meisterschaften der
Wildwasser-Kanuten am Wochenende auf der Mur im österreichischen Ramingstein.
Florian Wohlers und Sabine Füßer im Einer-Kajak sowie Stephan Stiefenhöfer im
Einer- Kanadier gewannen nach der 6-km-Distanz auch auf der 400-m-
Sprintstrecke.
Wohlers war auf den Punkt topfit (imago). Im Zweier-Kanadier sicherten sich
Christian Andree und Patrick Driesch den Titel auf der langen Strecke, im Sprint
triumphierten Gregor Simon/Thomas Haas.
Im Damen-Kajak dominierte die Siegburger Vizeweltmeisterin Sabine Füßer
ebenfalls über beide Strecken mit jeweils mehreren Bootslängen Vorsprung. Auf
der Langstrecke gelang ihr der Hattrick. Ebenfalls seinen dritten Meistertitel
hintereinander gewann der Kölner Europameister Stephan Stiefenhöfer im
Canadier-Einer über 6 km. Auch der Sprintsieg ging an ihn. In beiden Rennen
wurde Olaf Schwarz (Hamburg) jeweils Zweiter.
Im Kanadier-Zweier gab es dagegen eine Überraschung, denn das sieggewohnte
Bonner Duo Gregor Simon/Thomas Haas kam auf der Langstrecke nur auf Rang vier
ein. Hier siegten die in der Saison bisher schwächelnden Düsseldorfer Christian
Andree/Patrick Driesch vor den Brüdern Florian und Johannes Wohlers (Hamburg).
Simon/Haas revanchierten sich mit dem Sieg im Sprint.
Bei den abschließenden Mannschaftsentscheidungen kam Altmeister Markus
Gickler im Kajak-Team vom KSK Köln mit Max Hoff und Gernot Willscheid zum
erneuten Mannschaftssieg. Im Canadier-Einer siegte das Trio FF Brühl.
Im C1-Mannschaftsrennen hätte es eine Überraschung geben können, denn auf der
Hälfte, der Strecke führten unsere Mannschaft überlegen. Dann kam aber das schon
beschrieben „S“ mit diesem verdammten Kehrwasser, welches Nils Knippling schon
im C1-Rennen einen erheblichen Zeitverlust beibrachte, dem er in diesem doch für
sie so entscheidenden Rennen ausweichen wollte. Nur war da noch diese Welle auf
der rechten Seite, die ihn dann schwimmen ließen, entsprechend groß war die
Enttäuschung, der Mannschaftskolegen.
Positiv ist, sie hätten gewinnen können und dies lässt sich vielleicht bei
entsprechendem Training auch in der Zukunft erreichen, denn die nächste
Meisterschaft kommt bestimmt.
Es zeigt aber auch, dass man in 7 Tagen keine erfolgreiche C1 Mannschaft aus
dem Boden stampfen kann. Es war vor dem Start immer nur eine Chance von 50 zu 50
und es schlugen die falschen 50% zu.
F.J.S.
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